Social Trading Plattform

10 Jahre Copy Trading…wie doch die Zeit vergeht.

In diesem Jahr feiern der Marktführer im Copy Trading, die grünen Bullen von eToro und sein oranges Pendant ZuluTrade den 10. Jahrestag ihres Bestehens. Was damals als reiner Copytrading Service gestartet war, entwickelte sich über die Jahre zu den führenden Plattformen im Social Trading. Während ZuluTrade weiterhin als brokerunabhängige Plattform agiert, setzte eToro von Anfang an auf die Inhouse-Lösung und konnte die Kopierprozesse zum Nutzen seiner User perfektionieren. Der Weg der beiden Dinos konnte unterschiedlicher nicht sein, sicherte ihnen jedoch nicht nur das Überleben in dem schnelllebigen Geschäft. Im Gegenteil – eToro ist heute der Inbegriff für Copy- und Social Trading mit CFD’s.

Ein weiterer Anbieter mit einer etwas anderen Anlageklasse hat auch Grund zum Feiern in 2017. Die Social Trading Revolution aus Wien, wikifolio.com  kann dieses Jahr 5 Kerzen anzünden.

Last but not least bekommt ayondo die goldene Brezel für das 8 jährige Bestehen in 2017 überreicht.

Alle vier Protagonisten können auf eine bewegende und erfolgreiche Historie blicken und bieten den Anlegern unterschiedliche Ansätze am Erfolg der Hidden Champions oder der „Wisdom of the Crowd“ zu profitieren.

In den letzten Jahren gab es international und national viele Angebote und Projekte, die sich mit dem Etikett Social Trading schmückten und teilweise kläglich scheiterten. Erinnert sei hier an diverse Community Fonds oder auch Technologieplattformen, die entweder durch Übernahmen platt gemacht wurden (currensee), mangels Masse oder Erfolg eingestellt wurden (FXCOPY, IBFXConnect, H & A sharewise Community Fonds A) oder gar nicht erst an den Start gingen (onjo).

Die Trauben hängen inzwischen sehr hoch und der Wettbewerb kann nur noch mit tatsächlich neuen Angeboten punkten.

Ein Schlagwort aus 2016 hieß daher nicht nur Mobilität sondern auch „Passivität“. Der Ruf nach automatisierten Anlagehilfen wurde erhört und 2016 wurde zu einem Jahr der Schwemme von sogenannten RoboAdvisern. Mehrere Start Up’s starteten im wahrsten Sinne durch und bieten der Anlegerschar eine scheinbar maßgeschneiderte Lösung. Nicht dem Menschen in Person des Anlageberaters oder Anlageexperten wird vertraut, sondern dem Algorithmus, der die perfekte Anlagemischung verspricht. Kurioserweise werden die Algorithmen immer noch von Menschen programmiert…

Als Finanzvehikel dienen zumeist ETF’s und damit dürfte auch der Hintergrund und die treibenden Kräfte klar sein. BlackRock & Co. bedanken sich u.a. bei Scalable, die immerhin in 2016 bereits 100 Mio € einsammeln konnten. Nun trifft bei Scalable immer auch noch ein Investment Team die Entscheidungen. So heißt es dort:

„Robo-Advice bedeutet nicht, dass sich keiner um Sie kümmert, wenn Sie Hilfe brauchen. Es heißt lediglich, dass der Investmentprozess von Algorithmen unterstützt wird, was Ihnen Zeit und Geld spart. Bei Scalable Capital werden alle Portfolioumschichtungen von unserem Investment-Team ausgeführt und kontrolliert.“

Quelle: Scalable

Letztlich trifft das Schlagwort Vermögensverwaltung 2.0 offenbar den Nerv der Anleger, die in dieser technikbeseelten Zeit der Maschine mehr zu vertrauen scheinen, als dem Bankberater um die Ecke…

Auch Unternehmen wie United Signals suchen inzwischen ihr Heil in maßgeschneiderten ETF Portfolios, die der Kundschaft neben den Anlagestrategien der Finanzexperten angeboten werden. Man schwimmt also auf der Welle mit…

Letztlich wird die Zukunft zeigen, was die wunderbaren Backtests der Industrie in der Praxis wert sind. Ich persönlich sehe es als jemand, der seit 25 Jahren in der Finanzdienstleistungsbranche zu Hause ist, mehr als skeptisch. Es ist für die Anleger natürlich sehr bequem, der Suggestion einer perfekten Geldanlage zu erliegen.

In 2016 fanden Handelsalgorithmen auch Einzug in die Social Trading Szene. Als Vorreiter für Retail Kunden erwies sich hier Tradency mit seinem RoboX.

Dieser RoboAdviser ist bei einigen wenigen Brokern als Tool verfügbar.

Ein weiterer Schwerpunkt in 2016 galt den mobilen Anwendungen. Applikationen wie TradeHero, BUX und SwipeStox eroberten die Mobilgeräte der börsenaffinen Jungbörsianer.

Während bei TradeHero die Gamer spielerisch an Aktien- und Devisenhandel herangeführt werden, kann man bei BUX unter dem Motto „Trading leicht gemacht“ damit auch richtiges Geld verdienen. Hinter beiden Angeboten steht inzwischen ayondo bzw. ayondomarkets als abwickelnder Broker. Damit ist natürlich auch ein Part der strategischen Ausrichtung von ayondo klar – sichere dir die Kunden von morgen und binde sie frühzeitig.

Der Newcomer des Jahres 2016 war jedoch zweifellos SwipeStox. Als reine Social Trading App im Demomodus gestartet, konnten inzwischen mehrere CFD-Broker als Partner gewonnen werden. SwipeStox hat viele Elemente des Marktführers eToro aufgegriffen. Newsfeed, Bestenliste, Contests, Trader Radar etc. Nur das mit dem Kopieren ist so ein Ding…Ist man von Anbietern wie ayondo, eToro oder ZuluTrade das automatisierte Kopieren von Trades gewohnt, so muss man bei SwipeStox umdenken. Hier legt man stets selbst Hand an, es sei denn…man bastelt sich einen Roboter, einen lustigen Cybo

Leider sind die Kapazitäten der Cybofabrik derzeit offenbar erschöpft, denn aktuell muss man sich gedulden.

Die Nachfrage nach dem Feature scheint erheblich und bestätigt im Grunde auch das vorhin skizzierte Phänomen. Die Anleger wollen ein Helferlein, dass ihnen die Arbeit abnimmt. Fragt sich nur, ob damit auch das Abnehmen der Verantwortung gemeint ist. Wenn es schief läuft, verklage ich meinen Roboter …

Mein leichter Sarkasmus lässt auf eine gewisse Grundhaltung zu diesen Entwicklungen schließen. Der Trend zu, wie auch immer gearteten Cybo’s für die Anlegerschar ist häufig gepaart mit einer Abschiebung der Verantwortung der eigenen Anlageentscheidung und der Verlagerung auf Dritte.

Der Trend zu vorgefertigten Lösungen geht an den Social Trading Portalen nicht ganz vorbei. So hatte eToro in 2016 die sogenannten Copyportfolios eingeführt, als weitere Alternative für Investoren. Auch hier agiert ein Algorithmus im Hintergrund und der Anleger vertraut auf den Erfolg der Handelslogik. Wer sich also die Mühe sparen will, in der Community von eToro erfolgreiche Trader zu finden, der vertraut auf die Basketlösungen der Plattform. Die Evolution des Social Tradings ist damit auf einem Niveau angekommen, dass man durchaus wie folgt bezeichnen kann: Vom Raubtier zum Faultier…

eToro bedient damit Nachfrage und sichert sich gleichzeitig auch die weitere Loyalität der Faultiere, die sonst wohl gar nicht mehr handeln würden.

Ganz so weit gehen die Wettbewerber ayondo und wikifolio nicht. Hier handeln immer noch die Trader selbst und die Follower bzw. Investoren treffen eigenverantwortlich ihre Entscheidungen. Um mit den Worten meines ehemaligen Bürgermeisters zu sprechen: Und das ist auch gut so.

Für die bisherigen populären ayondo Top Trader  war 2016 ein schwieriges Jahr. Letztlich konnte die Qualität in der Breite jedoch zunehmen, was nicht zuletzt dem Wettbewerb Trader-Karriere zu verdanken ist. Inzwischen kann man 3 weitere Level 5 Trader und eine Vielzahl von Level 4 Tradern auf der Plattform begrüßen.

Der Wettbewerb endet in knapp 55 Tagen und man kann sich bereits auf die Fortsetzung mit internationaler Beteiligung ab 06.Februar 2017 freuen.

Unter der url www.next-trading-star.com findet die Social Trading Meisterschaft ihre Fortsetzung.

Eine der wirklich angenehmen Erkenntnisse des Jahres 2016 hielt jedoch wikifolio.com für mich bereit. Wer kennt sie nicht, diese ewigen Diskussionen um Rohrkrepierer und sonstige Ikarusse. Hochspekulative Hebelwikifolios wird es immer geben, aber die Gunst der Anleger gehört offenbar den verantwortungsvoll und stetig handelnden wikifolios. Es ist erstaunlich, wieviele Handelsstrategien inzwischen mehr als 1 Mio AuM aufweisen können. Im nachfolgenden Screen sind die Medienwikifolios bewusst ausgeklammert. Aktuell haben 33 wikifolios von privaten Tradern ein AuM von mehr als 1 Mio und die Top 3 bewegen sich im hohen einstelligen, bzw. sogar 2 stelligen Bereich.

Damit wird mehr als deutlich, dass viele Anleger zwar auch gern spekulative Beimischungen mit Turbo suchen, im Kern jedoch den kontinuierlich erfolgreichen Strategien vertrauen.

Was man bei wikifolio.com sehr deutlich sieht, hat im CFD basierten Social Trading noch nicht richtig Fuss gefasst. Das liegt aber wohl auch in der Natur der Finanzprodukte. Angesichts der in 2017 anstehenden Restriktionen für den CFD Handel gehe ich jedoch davon aus, dass sich auch bei den CFD-Zockern die Erkenntnis durchsetzen wird – nur mit Geduld und Disziplin bleiben mir die Anleger gewogen und sichern langfristigen Erfolg. Die zu erwartenden Regularien (Verringerung des Hebels) werden wohl auch etwas zur Glättung der Portfoliokurven beitragen…

Warten wir es ab, es bleibt spannend. In diesem Sinne allen Lesern ein erfolgreiches 2017.

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