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Leider findet man immer noch recht häufig bei Kommentatoren und Promotionseitenbetreibern für zulutrade, etoro und co. den Hinweis darauf, dass man bei der Auswahl der zu verfolgenden Trader oder Signalgeber auf eine besonders hohe Trefferquote achten solle. Diese spreche für besonders erfolgreiche Trader. Wer solch einen Blödsinn verbreitet, hat gelinde gesagt vom Trading keine Ahnung. Viele Anleger, die einen Signalgeber von zulutrade, Guru Trader von etoro oder Top Trader bei ayondo verfolgen und kopieren wollen, beachten naturgemäß erst die Anbieter, die eine möglichst ideale Performancekurve und eine möglichst hohe Trefferquote vorweisen. Wer dies jedoch unkritisch zum Maßstab seiner Entscheidungen macht, kann recht schnell sein finanzielles Desaster erleben. Hier verweise ich auch nochmal auf die „Story“ forex cruise control von zulutrade. Angeblich soll zulutrade nach dem Crash seines Vorzeigeanbieters ca. 50 % der folgenden Konten verloren haben. So wird es zumindest in einigen Tradingboards kolportiert. (sein Profil wurde mittlerweile knapp 1,5 Mio mal angesehen…) Betrachtet man die Steckbriefe der Signalgeber und Gurus werden wesentliche Kennzahlen ausgeblendet oder gar nicht zur Verfügung gestellt: Profitfaktor und Nettoperformance, also inklusive der offenen Positionen.

Es ist bezeichnend, das eine Vielzahl von Tradern große Verlustpositionen mitschleppen, die irgendwann even oder mit einem kleinen Gewinn glattgestellt werden. Hinzu kommt, das bei etoro nur eine begrenzte Anzahl von Transaktionen zurückverfolgt werden kann. Eine komplette Historie, die eine Analyse des Traders ermöglichen würde, wird nicht angeboten. Um so mehr ist bei der Auswahl der Trader das individuelle Risikomanagement für das eigene Konto überlebenswichtig.

Kommen wir daher auf das Ausgangsthema zurück: die Trefferquote

In der folgenden Grafik habe ich 3 Trader êxemplarisch als Chart dargestellt. 2 von Ihnen haben eine Trefferquote von 90 %. Von 100 Trades wurden 90 im Gewinn und 10 im Verlust geschlossen. Der dritte Trader hat eine „schlechte“ Trefferquote von 40 %. Die Frage ist nun, wem würdet ihr eher euer Geld anvertrauen…

Trefferquote

 

Die Antwort dürfte recht einfach sein: Trader C, denn er hat zwar 60 Trades in den Sand gesetzt mit einem kleinen Verlust, dafür aber 40 Trades überproportional erfolgreich schließen können.

Chance/Risikoverhältnis, Positionsgrößen, Stopp und Tradingstil sind die Bausteine zum Erfolg.

Der 15-Punkte-Scalper Trader A hat nur so lange Erfolg, wie er seine Trefferquote hoch und seine Stopps klein hält. Trader B versucht es auf die gleiche Art, ist aber bei seinen Stops sehr „großzügig“ oder hat gar keinen…

Trader C hat ein knallhartes Stopmanagement und ist in der Lage, dem Trade auch Luft nach oben! (und nicht nach unten) zu geben. Typisch hierfür sind Swingtrader.

Und damit kommen wir zu den zulu’s und Guru’s:

Einige Trader arbeiten nach der Methode von Trader B und lassen Ihren Positionen Luft…nach unten.

etoro copytrader depot 28.10.2012

Das Positive vorweg: Mein Demokonto konnte hinzugewinnen und einen Höchststand seit Auflage erreichen.

Das Negative: Selbsterklärend im Bild, wer eine Goldposition 30 Dollar in den Süden rauschen läßt, braucht ein dickes Konto oder ein hervorragendes Risikomanagement.  Die Wahl des richtigen Hebels ist für Kopierer überlebenswichtig, wenn sie nicht ihr Konto schrotten wollen.

Das gleiche betrifft meine Zulutrader.

zulutrade

Bruttoperformance in pips sieht gut aus, der Drawdown macht aber eher nachdenklich. Ein Kandidat ist hier mein chinesischer Freund System Hour Signal.

 

Daher: Augen auf beim Zulukauf

Achtet auf die Positionsgrößen, die Anzahl der maximal zu öffnenden Positionen, den Hebel und im Zweifel – schmeißt Positionen per Hand raus, wenn ihr die Strategie des Traders nicht mehr vertreten könnt

Wie sieht nun nach knapp 4 Wochen das Rennen aus ?

Zulutrade führt mit netto 735 pips vor etoro mit netto 211 pips.

Die Aktivitäten waren bei beiden sehr unterschiedlich. Die Zulu’s haben 210 Trades abgesetzt, die Gurus gerade einmal 40 !

Mein Goldjunge lyco13 von etoro hat zwar eine Position mit mehr als 30$ aktuell im Verlust, dagegen aber auch 27,24 $ Gewinn im Gold realisiert, netto also Goldpositionen mit minus 2,76 $ zu verantworten.

Das Fazit nach den ersten Wochen: Mit einer bescheidenen Erwartungshaltung und einem geringen Hebel kann man mit beiden Geld verdienen.

Bei meinen Hebeleinstellungen in Zahlen ausgedrückt:

Bei Handel mit Minilots (10.000 $ Einheiten): 735 $ bei Zulutrade und 211 $ bei etoro. Empfehlenswerte Kontogröße imo 4.000 Euro – 5.000 Euro

Setzt man auf eine größere Hebelwirkung, also 1:100 oder 1:400, ist monetär natürlich mehr möglich, aber auch der Doppelherz-Faktor 😉

 

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