In diesen Tagen hatte wieder einmal ein ayondo Top Trader die Schallmauer von 1.000 Followern durchbrochen und sich kurzzeitig in diesen exklusiven Club vorgearbeitet. Mit ihm waren es 5 Trader. 5 von 1.782 Handelsprofilen.
Vor einem Jahr hatte ich unter dem Titel Signal Trading mit MetaTrader – lohnenswert für Social Trader ? die Thematik Verdienstmöglichkeiten aufgegriffen. Mit der Änderung der Vergütungskriterien für ayondo Top Trader sind aus meiner Sicht ein paar Ergänzungen notwendig, die euch eine Hilfestellung für die Plattformwahl als Signalgeber geben sollen.
Hochrechnungen sind zwar gut und schön, allerdings sollte man sich stets an den Realitäten orientieren und daran seine eigenen Erwartungen knüpfen.
Nimmt man die Zahlen der Metatrader-Plattformen wie mql5, myfxbook, Signal Start u.ä., so hat sich an der Grundeinschätzung nicht viel geändert. Die Subscriberzahlen auf myfxbook schwanken zwischen 30 – 2.500, verteilt auf 50 Strategien, hinter denen im Grunde auch nur etwa 30 Trader stecken. Die Abonnentenzahlen auf mql5 für Metatrader 4 Strategien sind auch eher ernüchternd. Von den Bezahlabos kommen gerade einmal 4 Profile auf mehr als 200 zahlende Kunden. Von denen werden auch nicht viele glücklich werden, denn die gehandelten Strategien lassen wenig Raum für die Profitabilität der folgenden Kopierer.
Was alle jedoch vereint ist die Tatsache, dass Indextrader keine Chance haben, auf diesen Plattformen Follower zu finden. Es gibt zwar einige Signalprovider die Aktienindizes als CFD handeln, jedoch weit und breit keine Kopierer dafür. Der Grund liegt u.a. im komplizierten Anpassungsprozess der Handelskürzel verschiedener Broker und nicht zuletzt am verwendeten Risiko- und Moneymanagement. Letztlich sollte man sich vernünftigerweise ausschließlich mit Forex Strategien auf diesen Portalen bewegen.
Nun ist die Realität aber auch die, dass Aktienindizes ein sehr beliebtes Underlying für CFD Händler und damit auch für Social Trader darstellen. Sowohl bei ayondo, als auch eToro, United Signals, ZuluTrade oder darwinex gibt es Indexstrategien.
Daxtrader haben jedoch nur auf 3 Plattformen eine reale Chance – ayondo, eToro und United Signals. Fairerweise muss man wikifolio noch erwähnen, die jedoch Strategien über Zertifikate und nicht CFD’s abbilden.
Für alle Anbieter bleibt die Gretchenfrage,
- wieviel Kapital folgt mir
- wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses zukünftig steigt
- welche finanziellen Aussichten sind damit verbunden
- welches Eigenkapital wird gefordert
Fangen wir mit Frage 1 an, wieviel Kapital folgt mir. Transparenz wird in diesem Punkt von den Anbietern unterschiedlich interpretiert. Bei mql5, ZuluTrade oder darwinex ist dies für Investoren öffentlich. Bei den grünen Bullen von eToro sieht es zumindest der Popular Investor,dem man folgt. Bedeckt halten sich ayondo und United Signals. Maximale Transparenz bietet hingegen wikifolio.com.
Von welchen Größenordnungen kann man nun realistischerweise ausgehen?
ZuluTrade und mql5 haben Signalprovider mit bis zu 2 Mio Dollar folgendem Kapital. Nicht viel angesichts des Alters und der Verbreitung der Plattformen.
Bei eToro kann man eine kleine Hochrechnung vornehmen. Da die Mindestgröße zum Kopieren eines Popular Investors 100 $ beträgt summiert sich dies bei 1.000 Kopierern auf 100.000 $. Reicht für einen gelben Stern im Ranking und für einen monatlichen Payout von 500 $.Von den PI mit einem Followerkapital von 100.000,01 bis 300.000 $ gibt es aktuell 16 Trader und von denen, die mehr als 300.000 $ auf sich vereinen, gerade einmal 9 Trader.
Unterstellt man jetzt, dass dem derzeitigen Spitzenreiter von den 2375 Kopierern alle im Schnitt mit 1.000 $ folgen, so landet man bei knapp 2,5 Mio Dollar. Ältere Verlautbarungen sprechen von einem durchschnittlichen Konto um die 2.000 bis 3.000 $. Die Bäume wachsen also selbst auf der größten Plattform nicht in den Himmel.
Sind wir also großzügig und setzen 2 Mio Dollar für die Top Leute an.
Bei dem recht jungen Angebot von darwinex gibt es aktuell 6 Trader mit einem Volumen von 300.000 bis 600.000 $.
Bei ayondo kann man nur spekulieren. Aber auch hier nehmen wir einmal als Arbeitshypothese folgendes an.
Die Mindestkontogröße für Follower ist aktuell 1.000 Euro. Im Schnitt ein Konto von 2.000 Euro. Dieses wird häufig wohl nicht auf 5 Top Trader verteilt, sondern weniger. Sagen wir also einmal 4. Also stehen von den 2.000 Euro 500 Euro je Top Trader zur Verfügung. bei 1.000 Followern sind das 500.000 Euro. Splitte man nur auf 2 zu je 1.000 Euro, landet man bei 1 Mio.
Diese Zahlenspielerei hat nur einen Grund: wo bieten sich nun für Trader die besten Gelegenheiten und vor allem Zukunftsaussichten.
Hierzu einige Beispiele für Indextrader, die den Dax adoptiert haben.
Eine Rechnung für Real Money ayondo Top Trader im Level 4 mit 1.000 Followern könnte wie folgt aussehen:
- Monatsgewinn 2 % auf das Konto
- Handel von 5 CFD mit 100 Trades monatlich auf ein Kapital von 100.000 Euro ( Top Trader Konto auf der Plattform) = 500 CFD’s
- 1.000 Follower folgen mit 250 Euro = 250.000 Euro
- gehandelte CFD in den Followerkonten: 2,5 * 500 = 1.250 CFD
- generierter Spread: 1.250 * 2,5 = 3.125 €
- RM Top Trader in Level 4 erhalten davon 9 %, also 281,25 €
Der eToro Popular Investor mit ebenfalls 250.000 $ AuM erhält 1.000 $ fix
Der Trader auf darwinex erhält eine Performance Fee von 20% auf den Monatsgewinn von 5.000 $, also 1.000 $ und die Händler bei United Signals eine Performance Fee von 15 % auf den Monatsgewinn von 5.000 €, also 750 € abzgl. Umsatzsteuer.
Der Kapitalaufwand für die Trader selbst beträgt bei
- ayondo mindestens 1.000 €
- darwinex mindestens 500 $
- eToro mindestens 5.000 $ Deposit und 5.000 $ durchschnittliche Equity
- United Signals i.d.R. 10.000 Euro
Bei einem Volumen von 500.000 $ AuM rechnet es sich wie folgt:
- ayondo Top Trader 562,50 €
- eToro Popular Investor 1.000 $ fix zzgl. 833 $ (ohne Rebates) Die Kapitalanforderung steigt an den Trader auf 20.000 $ bzw. einer durchschnittlichen Equity von 10.000 $
- darwinex Trader 2.000 $ Performance Fee
Bei einem Volumen von 1 Mio $ AuM
- ayondo Top Trader 1.125 €
- eToro Popular Investor 1.000 $ fix zzgl. 1.666 $ (ohne Rebates)
- darwinex Trader 4.000 $ Performance Fee
Bei einem Volumen von 2 Mio $ AuM
- ayondo Top Trader 2.250 €
- eToro Popular Investor 1.000 $ fix zzgl. 3.333 $ (ohne Rebates)
- darwinex Trader 8.000 $ Performance Fee
An dieser Stelle ein Break…
Der ayondo Daxtrader ist also nach dieser Rechnung zumindest verdienstmäßig den anderen Modellen unterlegen. Sein Vorteil besteht jedoch darin, die Umschlagsgeschwindigkeit oder die Positionsgrößen zu erhöhen. Allein die Skalierung von 5 CFD je Trade auf einen FDAX Kontrakt (25 CFD) machen sich schlagartig bemerkbar. und lassen die Kollegen alt aussehen. Wird die Schlagzahl dann noch einmal auf 200 Trades erhöht, zündet der Turbo nochmals.
Diesen “Vorteil” haben einige auch erkannt und handeln leider auch danach…
Letztlich heißt die faire Lösung Performance Fee. Keine fixe, termingebundene High Watermark wie bei wikifolio oder United Signals, sondern eine Lösung, die den Trader am tatsächlichen Erfolg der Follower partizipieren läßt. Verdient der Kopierer also 1.000 Euro, dann gebührt dem Top Trader eine Summe x, unabhängig davon, ob das Depot des Top Traders ein neues Hoch generiert. An dieser Lösung wird auch bei ayondo gearbeitet. Top Trader haben dann eine Alternative zur spreadbasierten Vergütung.
Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen – wo sieht man als Trader die besten Perspektiven. Wer mit Social Trading nicht nur ein Zubrot verdienen möchte, für Forex jedoch nicht unbedingt die Expertise hat, für den dürfte ayondo die besten Perspektiven bieten. Legst Du jedoch Wert auf ein relativ entspanntes Zubrot, dann ist das Popular Investor Programm von eToro eine gute Wahl.
Bist Du hingegen bereit, nicht nur ein Handgeld als Echtgeldreferenz zu investieren, dann bietet United Signals Platz für Deine Tradingstrategien. Das folgende Kapital dürfte dort auch von Anfang an entgegenkommender sein. Dies liegt u.a. an den Mindesteinlagen der Partnerbroker und den Mindest”kopier”größen.
Viel Erfolg
Also wenn das die Einnahmen wären, dann wäre mir das ehrlich gesagt zu dünn.
Dann würde ich mich für den Anbieter entscheiden, bei dem ich mein normales Trading umsetzen kann und die Einnahmen einfach mit abfallen.
Da würde ich sowas wie Etoro oder Ayondo schon allein aufgrund der Tradingplattform nicht nutzen, da ich Freund des Meta Traders bin.
Bleibt also nur United-Signals.
Oder eben bei Wikifolio in mein eigenes Zertifikat investieren.
Der einzige Grund, weshalb ich sonst meine Signale anbieten würde, wäre logischerweise um Geld zu verdienen. Dann aber richtig.
Und das geht dann natürlich nur bei Zulutrade oder Ayondo über das schon angesprochene Volumen, auch wenn das dann auf Dauer schief gehen könnte.
Als Alternative, wenn man sich nur auf den Eigenhandel konzentrieren möchte und trotzdem das Maximale als „Beibrot“ raushohlen möchte.
Wäre wohl ein Broker von dem man seine Signale automatisch an Zulu schicken kann, das dann bei MQL anbinden und dann vll. noch im besten Fall bei United-Signals (leider sind deren Partnerbroker nicht bei Zulu), als Möglichkeit bliebe dann vll. Signaltrader.
Und ich sage mal so.
Auch wenn die kleineren Anbieter noch nicht mit dem AUM auffahren können wie die Marktführer, so würde sich das nach ein paar Monaten/Jahren ändern, wenn der beste Trader dort aktiv ist.
Was meiner Meinung nach gar nicht geht, ist die Einschränkung bei bspw. Etoro, dass man dort „exklusiv“ sein muss.
Vielleicht kann Rene aus seiner Erfahrung etwas durchblicken lassen. Er handelt ja sowohl auf ayondo, als auch schon seit einiger Zeit bei United Signals. Seine Ede Strategie läuft dort nicht nur solo, sondern auch als Bestandteil diverser Baskets. Partnerbroker sind FXCM und SAXO. Mit beiden habe ich selbst keine Erfahrungen.
Die Vergütung meiner Ayondo-Strategie wurde mit Umstellung des Vergütungsmodells ungefähr auf ein Drittel reduziert. Ich handle dort eine DAX-Strategie. Am letzten Tag vor der Umstellung lag die gehandelte LotSize pro Trade bei ca. 3.
Bei United Signals liegen die AuM für „Ede“ bei 172k verteilt auf 18 Abonnenten. In den letzten anderthalb Jahren schwankten die AuM ungefähr zwischen 100 und 200k. Zusätzlich gibt es AuM Zertifikate, dort gelten aber andere Vergütungsregeln. Im Grunde fallen sie nicht ins Gewicht.
Noch eine kleine Besonderheit bei United Signals: Verluste, die dem Abonnenten entstehen, werden Strategie-spezifisch „gespeichert“, d.h. steigt der Abonnent unten mit Verlust aus und oben wieder ein, muss die HW für den Anbieter nicht unbedingt Gewinn bedeuten, da zuerst der möglicherweise entstandene, individuelle Verlust abgearbeitet wird. Der Abonnent zahlt nur für einen tatsächlichen Gewinn aus einer Handelsstrategie die performance fee.
Vielen Dank für Deine Offenheit 🙂
Das ist in dem Metier nicht immer zu erwarten.