Social Trading Plattform

Seit einigen Tagen sind die neuen Regeln der ESMA zum Handel mit CFD’s aktiv. Dazu gehört u.a. auch eine Aufklärung über die Risiken der Geschäfte und der Profitabilität der Kunden. Das ganze natürlich deutlich sichtbar auf der Website der Anbieter. Nachlesen kann man dies u.a. in dem Call for Evidence der ESMA vom 18.01.2018, denn die Vorschläge wurden in die endgültige Regelung übernommen. Darin heißt es

A standardised risk warning. ESMA is considering requiring CFD providers to provide a standardised warning in any communication to, or published information accessible by, a retail client relating to the marketing, distribution or sale of a CFD. At present, ESMA’s preferred option is that this standardised warning would indicate the percentage range of retail investor accounts having losses, as emerging from studies and analyses conducted by NCAs (previous paragraph

2). ESMA is also considering to require a more abbreviated version of the risk warning when the relevant
communication or published information to a retail client is made other than through a durable medium or a webpage. An alternative option would be to require firms to disclose the percentage of client accounts that were loss-making and profit-making based on each firm’s client data from previous quarters. Applying a standardised risk warning on this basis would ensure that the information is up to date and would reflect consumer outcomes at the firm in question.

Seit dem 1. August nun finden sich bei den meisten EU regulierten Brokern die geforderten Hinweise. Diesen kann man den Prozentsatz der Winner/Loser der letzten 12 Monate beim jeweiligen Anbieter entnehmen.

Wie profitabel sind Kunden der Social Trading Plattformen?

Eine erschöpfende Antwort darauf wird es nicht geben, jedoch sind die kommunizierten Warnhinweise zumindest ein Indiz dafür. Bei den nachfolgenden Zahlen ist zu bedenken, dass sich diese auf die Gesamtzahl der Kunden erstreckt, und also sowohl Eigenhändler als auch Investoren, die anderen Tradern folgen umfasst.

ayondo:

ayondo RISIKOHINWEIS: Trade und Orderausführungen werden ausschließlich durch ayondo markets Limited erbracht. CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 72,1% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

BUX (ayondomarkets):

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 71,1% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter Du solltest dir überlegen, ob du verstehst, wie CFDs funktionieren und ob du es dir leisten kannst, das hohe Risiko einzugehen, dein Geld zu verlieren

eToro:

Bei eToro (Europe) Ltd. handelt es sich um einen Finanzdienstleister, lizenziert (Lizenznummer 109/10) von der Cyprus Securities Exchange Commission (CySEC), der deren Regularien verpflichtet ist. Bei eToro (UK) Ltd handelt es sich um einen Finanzdienstleister, lizenziert (Lizenznummer FRN 583263) von der Financial Conduct Authority (FCA), der deren Regularien verpflichtet ist. Eine Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt nicht auf zukünftige Ergebnisse schließen Allgemeine Risikoaufklärung | Nutzungsbedingungen 65% von Privatanlegerkonten verlieren Geld, wenn sie CFDs mit diesem Anbieter traden. 33% der Privatanleger-Konten verlieren Geld beim Kauf von Aktien (mit Hebel 1) bei diesem Anbieter. CFDs sind Hebelprodukte und gelten als „spekulative“ und „komplexe“ Produkte. Das Trading mit CFDs im Zusammenhang mit Devisen, Rohstoffen, Finanzindizes und anderen zugrunde liegenden Variablen birgt ein hohes Risiko und kann zum Totalverlust aller Ihrer Investitionen führen. Sie sind schwer zu verstehen und nur für erfahrene Investoren geeignet. Sie sollten keine Geldmittel investieren, deren Verlust für Sie wirtschaftlich nicht zu verkraften wäre. Sie sollten den Rat eines unabhängigen und entsprechend lizenzierten Finanzberaters suchen, um sicherzustellen, dass Sie über die Risikobereitschaft, relevante Erfahrung und das Wissen verfügen, bevor Sie sich entscheiden zu traden.

darwinex:

CFDs are complex instruments and come with a high risk of losing money rapidly due to leverage. 69 % of retail investor accounts lose money when trading CFDs with this provider. You should consider whether you understand how CFDs work and whether you can afford to take the high risk of losing your money.

NAGA:

Traden Sie verantwortungsvoll CFDs sind komplexe Instrumente und haben ein hohes Risiko, durch die Hebelwirkung schnell Geld zu verlieren. 86,51% der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn Sie CFDs mit diesem Anbieter handeln. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das Risiko einzugehen Ihr Geld zu verlieren.

Hier mal ein kleiner Break. NagaTrader setzt natürlich die Krone auf. Zu bedenken ist, dass relativ wenige Kunden die Autokopierfunktion nutzen und offenbar die meisten am Smartphone auf der App ihr Geld verzocken…, wenig verwunderlich.

Wie sieht es bei den anderen bekannten CFD Brokern aus?

Dazu nachfolgend die populärsten Anbieter:

  • CMC: 78 % (Marktführer in Deutschland)
  • IG: 79 % (Marktführer)
  • s broker: 85 % (Marketmaker Commerzbank)
  • comdirect: 81 % (Marketmaker Commerzbank)
  • Consorsbank: 82 % (Marketmaker Commerzbank)
  • flatex: 79,82 % (fintech Group; Marketmaker Commerzbank)
  • VITRADE: 79,82 % (fintech Group; Marketmaker Commerzbank)
  • onvista Bank: 80% (Übernahme durch comdirect; Marketmaker Commerzbank)
  • Admiral Markets: 85 %
  • GKFX: 82 %
  • xtb: 82 %
  • Plus500: 80,6 %
  • wh selfinvest: 79 %
  • Saxo: 69 %
  • FXFlat: 79,33 % (deutscher CFD Broker)
  • jfdbrokers: 75 % (sehr bekannt durch Kooperation mit GodmodeTrader)
  • Pepperstone: 79 %
  • Markets.com: 73 %
  • AvaTrade: 78 %
  • tickmill: 79,27 %
  • xm: 69,45 %

Die Zahlen sind den Risikohinweisen der Webseiten, Stand 02.08.2018 entnommen.

Ist Social Trading profitabler als Self Trading?

…fragte der Einäugige den Blinden…

Es fällt natürlich positiv auf, dass die Zahlen von ayondo, eToro und darwinex am unteren Ende der Skala rangieren und damit dies suggerieren könnten. Eine pauschale Aussage läßt sich nicht treffen, denn 72 % sind eben immer noch recht viel. Die Zahlen von eToro sind dagegen tatsächlich auch ein Lichtblick und legen den Schluss nahe, dass gut diversifizierte Portfolios die Nase vorn haben.

Traurig sind allerdings die Zahlen der „Apothekerbroker“ comdirect und Consorsbank, ganz zu schweigen vom Daddelbroker Naga. König der Loser unter den großen deutschen Instituten ist s broker, leider ein Beleg dafür, dass die Masse mit der Materie offenbar nicht profitabel umgehen kann.

Letztlich spielt die Gebührenstruktur der Anbieter auch eine große Rolle und drücken auf die Profitabilität.

Fazit der Geschichte:  Die publizierte Rentabilität der CFD Kunden ist zwar erschreckend, aber eben ein Abbild der Wirklichkeit. Von den Zertifikate“opfern“ wird zwar nicht gesprochen, aber diese dürften nicht besser liegen. Kurioserweise verliert die Masse Geld trotz umfangreicher Weiterbildungsangebote und Webinare der Broker. Da stellt sich die Frage, ob das, was dort vermittelt wird, tatsächlich den Kunden helfen soll. Ich denke, diese Frage kann sich jeder selbst beantworten.

Damit beschließen wir das Thema ESMA und machen hier den Deckel drauf.

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